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Harmonischer Gesang passt zur guten Akustik

 

Der Heinrich-Schütz-Chor aus Aachen tritt in der Klosterkapelle auf dem Calvarienberg auf. Die Sänger präsentieren liturgische und geistliche Stücke aus vielen Epochen

 

Ahrweiler. Reine Harmonien der Komponisten Bach, Verdi und Bruckner erklangen in der Kapelle des Klosters Calvarienberg. Mit einem abwechslungsreichen und anspruchsvollen Programm „sind wir aus Aachen gerne an die Ahr gekommen", begrüßte der Leiter des Heinrich-Schütz-Chores, Dieter Gillessen, am Samstagabend die Besucher des A-cappella-Konzertes. Die waren zwar leider nur recht spärlich vorhanden, wurden dafür aber um eine wunderschöne Erfahrung reicher. Der harmonische und saubere Gesang des gut 30-köpfigen Chores verband sich mit der Akustik der Kapelle zu einem vollendeten Gesamtklang.

Schon auf dem Weg durch das Kloster in die kleine Kirche hörte man die Stimmen nahezu sphärisch durch das Gebäude schweben. Mit liturgischen und geistlichen Stücken aus Renaissance, Barock und Romantik zeigte der Chor sein weit reichendes Gesangsspektrum. Nach „Jauchzet dem Herren, alle Welt!", einer Vertonung des Psalms 100 vom Namensgeber des Chores Heinrich Schütz, wurden mit „The Lamentations of Jeremiah" von Thomas Tallis und „Moro, lasso, al mi duolo" von Carlo Gesualdo zwei vollkommen verschiedenartige Renaissance-Stücke vorgetragen.

Hingegen der sehr geistlichen Gesinnung des ersten Stückes, das als ein Klagelied des Propheten Jeremias umgesetzt wird, stand im Stück des italienischen Komponisten Gesualdo der weltliche Schmerz im Vordergrund, der durch klagende Dissonanzen Ausdruck fand. Besonders bewegend waren das „Ave Maria", „Christus factus est" und „Locus iste" von Bruckner.

Mit gewaltigen Steigerungen und Spannungen in der Musik sowie imposanten Crescendi, die durch die Akustik in der Kapelle noch verstärkt wurden, und einer anfänglichen Staffelung in Sopran-Alt- und Bass-Tenor-Stimmkom­binationen, bekamen die ausgewählten Stücke eine beeindruckende Klarheit und Intensität. Ein Vorgesang-Nachgesang-Prinzip und lange Liegetöne in den Frauenstimmen zeichneten „Ich weiss, dass mein Erlöser lebt" von Johann Michael Bach aus.     mka

Für bewegende Momente sorgte der Heinrich-Schütz-Chor

(Quelle: Bonner General-Anzeiger, Lokalteil Bad Neuenahr-Ahrweiler, vom 03.06.2008)


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